Geseke. "Dobryj djen" - "Buenos días" - "Salve" -"Dzień dobry" - "Bom dia"! Die Verwirrung in den siebten Klassen der Sekundarschule war zu Beginn des Unterrichts am Projekttag groß. Wie im falschen Film - oder besser im falschen Land - kamen sich die Schülerinnen und Schüler vor. Die anfängliche Ratlosigkeit wich jedoch schnell der Erkenntnis, dass die Jugendlichen sich selbst einmal in gewisser Weise wie ein Flüchtlingskind in Deutschland fühlen sollten.

Der Projekttag an der Geseker Sekundarschule stand unter dem Motto „Flüchtlinge – Europa – Sprachen“ und sollte dafür sorgen, dass sich die Schülerinnen und Schüler mit der aktuellen Flüchtlingsproblematik auseinandersetzen. Und so sammelten die Jugendlichen Erkenntnisse zu möglichen Fluchtursachen oder zum Thema Migration.

Die Jahrgangsstufe 6 begann den Projekttag mit einer Diskussionsrunde, in der die Schülerinnen und Schüler ihre Erfahrungen zu dem Thema äußern konnten. Ein kurzer Film, der den Weg und die Gefahren, denen sich Menschen auf der Flucht aussetzen müssen, behandelte, sensibilisierte die Kinder zusätzlich für das Thema. Im Anschluss berichtete die Mutter eines Schülers, die in einer Notunterkunft für Flüchtlinge arbeitet, über die Ankunft der Flüchtlinge in Deutschland, ihre Versorgung und ihre Wohnsituation in den Unterkünften.

In der anschließenden Stationsarbeit sammelten die Schülerinnen und Schüler selbstständig oder auch in Gruppenarbeit verschiedene Informationen und erarbeiteten sich Hintergrundwissen zu den Themen Fluchtursachen, Herkunftsländer und Möglichkeiten, Flüchtlingen zu helfen.

Zum Abschluss führten alle 6er-Klassen ein gemeinsames soziales Training in Form eines kooperativen Gruppenspiels durch, welches von Schulsozialarbeiter Udo Hackl geplant wurde.

Die Fünftklässler der Sekundarschule lernten im Rahmen des Projekttages kleine Redewendungen in den Sprachen, die einige ihrer Mitschüler neben dem Deutschen beherrschen. Natürlich interessierte die Schülerinnen und Schüler dabei auch, in welchen Ländern die jeweiligen Sprachen gesprochen werden.

Schon vor dem Projekttag hatten die Schülerinnen und Schüler der fünften Klasse gemeinsam mit ihren Eltern Antworten auf einige Fragen vorbereitet: Wo kommt meine Familie eigentlich her? Wo haben meine Großeltern und Urgroßeltern gelebt? Warum haben sie möglicherweise ihren Heimatort verlassen und sind in ein anderes Land/eine andere Stadt gezogen?

Ausgehend von diesen persönlichen Fragen wurde anschließend mit kindgerechtem Material die aktuelle Flüchtlingssituation weiter thematisiert. Hier ging es vor allem darum, sich in die Lage der Flüchtlinge zu versetzen, um so Verständnis für die Flüchtlinge zu entwickeln, die nach Deutschland kommen.

Den Abschluss des Projekttages bildete ein internationales Buffet, zu welchem die Schüler, Lehrer und vor allem die Eltern beigetragen hatten.

(Text und Fotos: Presseamt der Stadt Geseke)